Toter am Vormittag geborgen - Kajak-Fahrer stürzte in die eiskalte und reißende Lammer

Tscheche bei Kajak-Fahrt in Wildwasser-Schlucht tödlich verunglückt: Der Tote konnte erst am Folgetag aus Schwarzer Schlucht geborgen werden - Lammer Klamm Scheffau im Tennengebirge

Verunglückter soll ein erfahrener Extremsportler aus Tschechien sein

ÖSTERREICH: Kajak vermisst in der Lammer Klamm Scheffau am Tennengebirge. Handelt sich...

Foto: 7aktuell.de | Ferdinand Farthofer

ÖSTERREICH: Große Suchaktion nach Kajak-Unfall in der Lammerklamm

Am Samstagabend, ereignete sich in der Lammerklamm, einem berüchtigten Wildwasserabschnitt in den österreichischen Alpen, ein tragischer Unfall mit tödlichem Ausgang. Ein Kajakfahrer aus Tschechien ging dabei verloren.

Nach ersten Infos handelte es sich bei dem Verunglückten um einen erfahrenen Extremsportler, der Teil einer Gruppe von Kajakfahrern war, die die Lammer befuhr. Der Fluss, der durch zahlreiche Gebirgsbäche aus dem Tennengebirge gespeist wird, zeichnet sich durch extrem kaltes Wasser und hohe Schwierigkeitsgrade aus, die ihn für ungeübte Paddler äußerst riskant machen.

Es handelt sich mutmaßlich um tschechische Extremsportler. Eines der schwierigsten Wildwasserstücke in dieser Region.

Mehrere Kajaks sind gekentert. Es ist ein PKW mit 3 Kajaks auf dem Dach, mit tschechischem Kennzeichen, weggefahren. Das vierte Kajak blieb vor Ort. Es sollen auch 4 Einfahrtticksts verkauft worden sein.

Aufgrund der noch sehr niedrigen Wassertemperatur und der Kajak-Bauform, welche nur von Fortgeschrittenen bis Profis verwendet wird bzw werden kann, dürfte es sich um diese Gruppe um keine unerfahrenen Anfänger handeln. Für die Durchfahrt in der Klamm werden Tickets verkauft. Um 17 Uhr ist die letzte, erlaubte Fahrt. Der Unfall war gegen 17:30.

Die Gruppe aus Tschechien habe in den letzten beiden Tagen mehrere Fahrten in der Klamm unternommen.

Gegen 17:30 Uhr wurden die Rettungskräfte alarmiert, nachdem mehrere Kajaks führerlos auf dem Wasser treibend gesichtet wurden. Unverzüglich wurde ein Großalarm ausgelöst, an dem etwa 160 Einsatzkräfte von Wasserrettung, Feuerwehr, Bergrettung und Polizei beteiligt waren.

Durch intensiver Suchaktionen und des Einsatzes von Drohnen und Hubschraubern konnte er am Abend lokalisiert werden.

Schon gestern Abend sei schon von der Polizei ein Bestater über die Fortstraße an die Klamm angefordert, wel man schon wusste, wo er liegt, jedoch eine Bergung aus der engen Klamm sich doch als zu schwierig herausgestellt hat.

Am Morgen des Sonntag, gegen 08:15 konnte der Tote dann von den Einsatzkräften der Wasserrettung Salzburg aus der Klamm (Schwarze Schlucht) geborgen werden. Das bestätigte uns die Wasserrettung Salzburg am Vormittag. Der Bürgermeister der Gemeinde Scheffau habe eine Pressearbeit vor Ort untersagt.

Die genauen Umstände des tragischen Unfalls sind derzeit Gegenstand der Ermittlungen.

Neben den Wildwasserrettern der Wasserrettung Salzburg waren auch die Taucher und Boote der Feuerwehr Golling und Hallein, die Canyoningretter der Bergrettung Salzburg, die freiwillige Feuerwehr aus Scheffau am Tennengebirge sowie die Freiwillige Feuerwehr aus Golling im Einsatz. Zusätzlich wurden diese unterstützt von der Drohneneinheit der Feuerwehr Adnet und dem Polizeihubschrauber Libelle aus Salzburg sowie dem Notarzthubschrauber Martin 1 aus Bischofshofen.


+++ Presseaussendung der Polizei Salzburg +++

Zu einem tödlichen Kajakunfall kam es am Abend des 27. April im Tennengau. Eine Gruppe von tschechischen Kajakfahrern befuhr gemeinsam die Lammer über die Lammeröfen in Richtung Oberscheffau.

An einer reißenden und verengten Stelle der Lammerklamm geriet der 36-jährige Tscheche gegen eine Felsen und in weiterer Folge wurde der Mann unter Wasser gezogen. Es gelang ihm nicht mehr aus dem Kajak und an die Wasseroberfläche zu kommen.

Die Bergung des tödlich Verunglückten konnte auf Grund der Lichtverhältnisse und des steigenden Wasserspiegels am Abend nicht mehr erfolgen und musste am Vormittag des 28. April durchgeführt werden. (pol)

+++ ENGLISH +++

AUSTRIA: Search operation after kayak accident in the Lammerklamm gorge

A fatal accident occurred on Saturday evening in the Lammerklamm gorge, a challenging section of white water in the Austrian Alps. A Czech kayaker, an experienced extreme sportsman and part of a group, was lost. The river, fed by the Tennengebirge mountains, is particularly cold and difficult, making it dangerous for beginners. The group from the Czech Republic had already spent several days in the gorge. The terrible accident occurred at around 17:30.

Around 160 rescue workers from the water, mountain and fire departments as well as the police were involved in the large-scale search operation. The man was found in the evening, but the recovery of the body from the narrow gorge was difficult and only took place the next morning. The exact circumstances of the accident are still being investigated. Divers, canyoning rescuers and drone units were also involved in the rescue.

Quelle: 7aktuell.de | Ferdinand Farthofer