STUTTGART: „Die Küche wird zum OP!“ erklärt der Gastronom und Restaurant-Chef der Schloss Solitude Gastronomie Jörg Mink. Kreativ ist der Schwabe. Mithilfe von Essen-Warmhaltestationen desinfiziert er das Besteck bei 70 Grad. Hygiene war schon immer wichtig. Jetzt durch Corona ganz besonders. Für Masken und Handschuhe ist auch gesorgt. Ebenso für eine Desinfektionsstation gleich vorne am Eingang zum Hände desinfizieren.
Und dann gibt es da noch seine eigene Erfindung. Diese wurde von ihm entwickelt und von einem Handwerker angefertigt. Es ist ein Stecksystem mit Plexiglas-Scheiben. Hiermit kann Mink je nach Bedarf die Plätze an den Tischen voneinander abtrennen. Genügend hat er davon produzieren lassen. Überall sind sie im Schloss präsent.
Bereits vor dem ersten Einsatz sorgte diese Idee für Furore. Vom Hotel- und Gaststätten-Verband DEHOGA wurde seine Eigenentwicklung gelobt. Es gibt auch schon Kollegen, die dieses System übernehmen möchten. „Es sind Zeiten für Erfindungen.“ meint der knitze, sympathische Schwabe.
Vom Corona-Aufschlag hält er gar nichts. Das ginge gar nicht. Es sei nicht fair, nach den harten Zeiten, die alle betrafen, jetzt seine Gäste mit höheren Preisen zu bestrafen. Vorher würde er das Licht früher ausdrehen, prophezeit er.
Die Corona-Zeit hat er bisher einigermaßen überstanden. Neue Ideen waren gefragt. Er startete einen Mittagstisch mit Abhol-Service und führte eine übertragbare Bonuskarte mit 10% Rabatt auf Speisen und Getränke ein.
Wie es nach der Öffnung weitergehen wird, kann er noch nicht sagen. Er hofft auf genügend Gäste. Zum Glück beherbergt er in seinem Restaurant den Business Club Stuttgart mit 300 Mitgliedern, den ersten privaten Wirtschaftsclub Baden-Württembergs, von ihm 2011 gegründet. Präsident ist der Ex-VfB-Vorstand Erwin Staudt. Das gibt Jörg Mink Zuversicht. (Text: 7aktuell/ Heiko Volz)
