Erst deutliche Engpässe beim Impfstoff, jetzt soll auch noch das Impfsystem für Senioren eine "Mogelpackung" sein?

"Inge Wirth (92 Jahre alt) muss die Fahrt aus eigener Tasche zahlen." Ein Unding, wenn es nach Markus Diler, Taxiunternehmer aus Fellbach (bei Stuttgart), geht. Ihr geht es gut, sie hat keine Pflegestufe und fällt damit aus dem Konzept von Gesundheitsminister Lucha. So wird man jedenfalls keine Herdenimmunität bis Sommer erreichen.

Markus Diler fordert Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) dazu auf, das System für den Transport von Senioren und Risikopatienten zu den Impfzentren noch einmal zu überdenken. Er und die Taxizentrale Stuttgart haben ein Konzept bereits mehrfach vorgestellt, dass es Gutscheine für diese Leute geben soll, die die Taxifahrt für Rentner und Risikogruppen kostenfrei ermöglichen soll. Finanziert vom Land und Krankenkassen. Durch die jüngste Pressemitteilung sei es aber eher eine Mogelpackung, was sich das Land da vorstellt. Die Lösung, die Minister Lucha vorgestellt hat, dass Senioren zu Impfungen und Arztbesuchen per Taxi transportiert werden und die Kosten von Land und Krankenkassen übernommen werden hat nur einen Haken: Dies gilt nur für Personen mit Pflegegrad oder nach ärztlicher Anordnung - Und das gibt es bereits schon seit Jahren und ist nichts neues!

Die Idee mit den Taxigutscheinen ist einfach und simpel. Und dazu noch schnell umsetzbar: "Die Infrastruktur mit Taxis gibt es überall, sowohl in der Stadt als auch auf dem Land" so Landtagsabgeordneter Andreas Kenner (SPD), der den Vorschlag von Diler begrüßt, genauso wie die Fraktion der FDP im Landtag. Nun wollen die Abgeordneten der SPD und FDP diesen Plan in Bewegung bringen und bei den nächsten Landtagsdebatten deutlich ansprechen.

Inge Wirth hat die Impfung im Impfzentrum in der Liederhalle in Stuttgart gut überstanden. Sie findet es wichtig, dass nun alle schnell geimpft werden. "Ich würde gerne auch wieder ohne Maske einkaufen gehen und draußen schön spazieren." so Wirth. Damit das alles auch schnell und einfach funktioniert erwartet man auch eine positive Entscheidung des Landtags und des Gesundheitsministers.