Hund im Hundezwinger kommt ums Leben - Mann wird bei Versuch, ihn zu retten, verletzt

Feuerbälle, Explosionen von Gasflaschen und Fässer mit lautem Knall - Feuerwehr-Großeinsatz bei Metall-Firma - 3 Feuerwehrmänner verletzt

REMSHALDEN (Rems-Murr-Kreis): Mehrere Explosionen und Detonationen waren am Sonntagabend gegen 23...

Foto: 7aktuell.de | Simon Adomat

REMSHALDEN (Rems-Murr-Kreis): Mehrere Explosionen und Detonationen waren am Sonntagabend gegen 23 Uhr rund um das schwäbische Remshalden bei Stuttgart zu hören und schreckten die Bewohner auf. Auf dem Gelände eines metallverarbeitenden Betriebs haben mehrere Gasflaschen und Fässer mit Chemikalien Feuer gefangen. Daraufhin brannte ein Anbau der Industriehalle komplett ab. Durch die Hitze explodieren immer wieder Fässer und Gasbehälter.

Große Feuerbälle und laute Knalle waren die Folge und selbst bei der Nachbarhalle wurden die Glasscheiben gesprengt. Die Feuerwehr musste zeitweise sich vom Löschen zurückziehen um eine Selbstgefährdung zu verhindern. Nach mehreren Stunden konnte durch eine Menge Löschwasser, auch aus der anliegenden Rems, der Brand unter Kontrolle gebracht werden. Eine Ursache des Feuers ermittelt nun die Polizei.

Pressemitteilung der Feuerwehr:

Am Sonntag den 16.10.2022 meldeten mehrere Anrufer über den Europaweiten Notruf 112 den Brand einer Lagerhalle in Remshalden-Geradstetten.

Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte bestätigten sich die Meldungen, der Anbau an die Halle eines metallverarbeitenden Betriebs in der Straße „Oberer Wasen“ stand im Vollbrand. Einsatzleiter Tobias Greiner forderte aufgrund der Lage sofort weitere Einheiten aus den umliegenden Feuerwehren Schorndorf, Waiblingen und Weinstadt nach. Durch die Einsatzkräfte wurde umgehend die Brandbekämpfung von mehreren Seiten vorgenommen um ein Ausbreiten des Brandes auf die Lagerhalle sowie die angrenzenden Gebäude zu verhindern. Durch die Hitzeeinwirkung des Brandes kam es zum Zerknall mehrerer Druckgasbehälter die neben der Halle gelagert waren. Die ersten Löschmaßnahmen erfolgten aufgrund der bestehenden Explosionsgefahr aus der Deckung heraus.

Um die Wasserversorgung sicherzustellen, bauten die Einsatzkräfte ergänzend eine Wasserversorgung aus der Rems auf. Zudem kamen zwei Fahrzeuge mit Abrollbehälter Wasser / Schaum als Pufferspeicher für den Wasserbedarf zum Einsatz. Der Massive Kräfte- und Wassereinsatz zeigte schnell Erfolg, nach ca. 30 Minuten konnte „Feuer unter Kontrolle“ gemeldet werden. Im Verlauf des Einsatzes wurde eine Person bei dem Versuch einen im Gebäude befindlichen Hund zu retten verletzt. Im Einsatzverlauf verletzten sich zudem drei Einsatzkräfte der Feuerwehr.

Aufgrund der aufwändigen Nachlöscharbeiten wurde das THW mit einem Bagger zur Unterstützung angefordert.

Die Versorgung mit Atemschutzgeräten stellten die Kameraden aus Fellbach mit dem Gerätewagen Atemschutz sicher. Im weiteren Einsatzverlauf wurde der Kräfteansatz sukzessive reduziert, die Kräfte aus den umliegenden Gemeinden wurden aus dem Einsatz entlassen.

Bürgermeister Reinhard Molt machte sich vor Ort ein Bild von der Lage.

Im Einsatz waren rund 115 Kräfte der Feuerwehren Remshalden, Fellbach, Schorndorf, Waiblingen und Weinstadt sowie 17 Kräfte des DRK Rems Murr und Ortsverein Remshalden mit 8 Fahrzeugen im Einsatz. Unterstützt wurden diese durch das THW Schorndorf mit 4 Kräften und 2 Fahrzeugen, darunter ein Bagger und der Polizei welche mit vier Fahrzeugen und 8 Beamten.

Polizei-Pressemeldung:

Nach bisherigem Kenntnisstand geriet der Anbau eines Firmengebäudes, bei dem es sich um eine Holzkonstruktion mit Blechdach handelte, aus noch unbekannter Ursache in Brand. Die umliegenden Feuerwehren waren mit insgesamt 112 Einsatzkräften vor Ort, die Rettungsdienste waren mit 20 Personen im Einsatz. Die Feuerwehr konnte ein Übergreifen der Flammen auf das Hauptgebäude verhindern, an diesem entstand aber ebenfalls Sachschaden. Unter dem Anbau war unter anderem ein Wohnwagen, ein Motorboot auf einem Anhänger, ein Aufsitzrasenmäher sowie mehrere Gasflaschen gelagert. Die genannten Gegenstände wurden beim Brand vollständig zerstört. Ein Mann erlitt beim Versuch einen Hund zu retten, der sich in einem Zwinger unter dem Anbau befand, leichte Verletzungen. Der Hund konnte nicht gerettet werden. Drei der Einsatzkräfte wurden ebenfalls leicht verletzt. Ersten Schätzungen zufolge beläuft sich der entstandene Sachschaden auf ungefähr 400.000 Euro. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.

Quelle: 7aktuell.de | Simon Adomat