"Letzte Generation" blockiert Verkehr auf Heilbronner Strasse zum 2. Mal in einer Woche - O Ton Pressesprecher letzte Generation - Voxen Autofahrer

Aktuell kommt es auf der Heilbronnerstrasse in Richtung Stadt zu einer Blockadeaktion der letzten...

Foto: 7aktuell.de | Andreas Werner

Pressemeldung "Letzte Generation"

Stuttgart, 01.04.2023, 12:04 – 16 Unterstützer:innen der Letzten Generation unterbrechen heute erneut friedlich den Verkehr in Stuttgart. Sie nutzen hierbei eine für sie noch recht neue Protestform – einen unangemeldeten Protestmarsch. Auf ihren Bannern stehen die Slogans “Art. 20 A GG = LEBEN SCHÜTZEN” und “100 KM/H und 9 € FÜR ALLE”. Damit erinnern die entschlossenen Bürger:innen die Regierung daran, die Missachtung demokratischer Grundrechte für künftige Generationen zu stoppen.

„Vor drei Tagen hat unsere Bundesregierung die CO2-Sektorziele für den Verkehrsbereich abgeschafft und Planungsverfahren für Autobahnen beschleunigt. Das führt mir vor Augen, dass unsere Regierung ihren verfassungsmäßigen Auftrag der Erhaltung unserer Lebensgrundlagen (Art 20a GG) missachtet und uns alle in den Klimakollaps steuert. Es ist Zeit für Widerstand!” so Alexander Rose (30), Organisationsentwickler.

Bereits am Montag gab es Proteste in Stuttgart. Vertreter:innen der Letzten Generation hatten den Oberbürgermeister Frank Nopper zu Gesprächen über ihre Forderungen nach einem Gesellschaftsrat eingeladen. Trotz einer generellen Gesprächsbereitschaft Noppers, gibt es keine öffentliche Unterstützung der Forderungen seinerseits. „Nur Sympathie für ein Anliegen zu haben reicht nicht mehr. Darüber reden und aktiv werden, um die Ignoranz der Politik zu überwinden, ist mein Antrieb. Diese Woche wirft Herr Linder den Bürgerinnen vor, Schuld am Verfehlen des Sektorziels für den Verkehr zu sein. Herr Lindner, hier sind Bürgerinnen, die fordern ein Tempolimit! Der Ball liegt bei Ihnen und Ihren Kolleg*innen!”, sagt Christine König (48) Managerin für Logistiklösungen.

Mit dem Protestmarsch zeigt die Letzte Generation eindrucksvoll, wie viele Menschen unterschiedlichster Lebensabschnitte und Berufe hinter ihr stehen. Am Samstagmorgen, dem 1. April, zeigt der Anmeldezähler auf der Website der Letzten Generation bereits über 540 Anmeldungen für die Protestphase ab dem 19. April in Berlin.

Erst vor wenigen Tagen hat der Weltklimarat seinen Synthesebericht veröffentlicht. Die Ergebnisse zahlreicher wissenschaftlicher Expert:innen führen heutige verheerende Auswirkungen der Klimakrise vor Augen. Die Wissenschaftler:innen formulieren einen eindeutigen Auftrag zum sofortigen, effektiven Handeln, um künftige Katastrophen einzudämmen. Mit ihrem heutigen Protest in Stuttgart stellen die mutigen Menschen der Letzten Generation auch die Frage: Haben wir noch nicht genug Angst angesichts der Prognosen?

6 STÄDTE UNTERSTÜTZEN ANLIEGEN DER LETZTEN GENERATION BEREITS

Im Kleinen gibt es zahlreiche Bemühungen, rechtzeitig gegenzusteuern. Die Bundesregierung gibt jedoch den zerstörerischen Kurs vor und erschwert es Ländern, Städten und Kommunen, ihre Wirtschaft und ihre Bürger:innen zu schützen. So ist auch Stuttgarts Oberbürgermeister in der Verantwortung. Andere Städte wie Hannover, Marburg, Lüneburg, Greifswald, Tübingen und seit wenigen Tagen Bonn unterstützen die Anliegen der Letzten Generation und haben sich zum Teil bereits mit der Forderung nach einem Gesellschaftsrat an die Bundesregierung gewandt.

Raúl Semmler, einer der Pressesprecher der Letzten Generation Südwest, ist sich sicher: „Damit wir als Menschen adäquat auf Situationen reagieren können, braucht es Wissen, aber auch die richtige Emotion, die uns bewegt. Wir müssen uns selbst und unsere Gefühle von Angst und Wut gegenüber diesem Thema wieder ernst nehmen.”

Quelle: Pressemitteilung letzte Generation

Quelle: 7aktuell.de | Andreas Werner