Kessel-Blockade am Samstag: Letzte Generation blockiert Stuttgarter Innenstadt - 3 O Töne - RTW behindert

Mitglieder der letzten Generation blockierten am Morgen Teile der Innenstadt. Es kam zu...

Foto: 7aktuell.de | Andreas Werner

Mitglieder der letzten Generation blockierten am Morgen Teile der Innenstadt. Es kam zu erheblichen Staus auf den Zufahrtsstrassen in Richtung Kessel. Bei der Blockade kam es auch zur Behinderung eines RTWs, der seinen Einsatz abbrechen musste.

Polizei-Pressemeldung:

Polizeibeamte waren am Samstag (01.07.2023) an mehreren Orten im Stadtgebiet wegen Demonstrationen mutmaßlicher Klimaaktivisten im Einsatz. Über 50 Personen traten gegen 09.30 Uhr im Bereich der Theodor-Heuss-Straße, der Neckartalstraße, der Oberen Weinsteige, der Heilbronner Straße, der Geißeichstraße, der Jahnstraße, der Konrad-Adenauer-Straße, der Maybachstraße sowie des Heslacher Tunnels auf die Fahrbahnen und haben sich teilweise am Boden fixiert.

Dabei kam es unter anderem im Heslacher Tunnel, in der Geißeichstraße sowie der Heilbronner Straße zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Die Polizei Stuttgart war mit über 80 Beamtinnen und Beamten sowie mit Kräften der Feuerwehr und des Rettungsdienstes im Einsatz. Die Polizeibeamten konnten die blockierten Straßen bis zirka 12.30 Uhr wieder für den Verkehr freigeben. In der Oberen Weinsteige sowie der Theodor-Heuss-Straße leiteten die Beamten den Verkehr zunächst an einzelnen Aktivistinnen und Aktivisten vorbei bis diese von den Fahrbahnen gelöst waren. Eine Person in der Oberen Weinsteige ist aktuell noch auf der Fahrbahn fixiert.

Bei dem Einsatz wurde ein Polizeibeamter durch Klebstoff leicht verletzt. Die Ermittlungen zu möglichen Verstößen dauern noch an. Im Rahmen der Demonstrationen kam es offenbar zu aggressivem Verhalten gegenüber den Aktivisten. Auch hierzu wurden Ermittlungen eingeleitet. (pol)

Die "Letzte Generation" meint dazu:

Engagierte Bürger:innen der Letzten Generation haben in Stuttgart auf zwölf Straßen den Verkehr blockiert, um gegen den klimaschädlichen Alltag zu protestieren. Unterstützt wurden sie von Menschen aus dem Gesundheitswesen, die die Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit betonten. Der Protest richtete sich auch gegen die mangelnde Handlungsbereitschaft der Bundesregierung. In Stuttgart jährt sich der Beschluss des Gemeinderates, die Stadt bis 2035 klimaneutral zu machen.

Ein Bürger:innenrat wurde einberufen, um die Einwohner:innen in den Prozess einzubeziehen. Der Bürger:innenrat hat Empfehlungen veröffentlicht, die vor allem die Bereiche Mobilität und Wärme betreffen. Entscheidungen darüber sollen im Herbst getroffen werden. Der erste Stuttgarter Bürger:innenrat zeigt, wie ein Gesellschaftsrat Klima die Demokratie stärken kann und Vertrauen in politische Entscheidungen zurückgewinnen kann. Beteiligte Aktivisten fordern die Einberufung eines Gesellschaftsrates auf nationaler Ebene.

Die Bundesregierung hat bereits die Möglichkeit eines Bürger:innenrates erwähnt, jedoch ohne die Chance genutzt, ihn zu einem Gesellschaftsrat Klima zu machen. Ein Gesellschaftsrat würde transparente Entscheidungsprozesse und die Umsetzung von Empfehlungen durch die Regierung gewährleisten. Die Protestierenden weisen auch auf die Notwendigkeit hin, den Einfluss der Superreichen einzuschränken und soziale Gerechtigkeit bei der Energiewende zu gewährleisten.

Quelle: 7aktuell.de | Andreas Werner