Sprengstoff im Täterfahrzeug gefunden und entschärft

Geldautomaten-Sprenger nach Verfolgungsfahrt und schwerem Unfall festgenommen

Foto: Feuerwehr Heilbronn

HEILBRONN: Wegen eines Frontalzusammenstoßes ist aktuell die BAB 6 zwischen Bad Rappenau und Heilbronn-Untereisesheim in beiden Fahrtrichtungen komplett gesperrt. Kurz nach 3 Uhr fuhr ein, mit einer Person besetzter Volkswagen, vom Parkplatz Bauernwald entgegengesetzt auf die BAB 6 auf der Richtungsfahrbahn Mannheim in Richtung Heilbronn auf.

In Höhe von Heilbronn-Biberach kollidierte der VW Golf mit einem entgegenkommenden Kleintransporter. Bei dem Zusammenstoß wurden der VW-Lenker sowie Fahrer und Beifahrer des Kleintransporters schwer verletzt. Alle drei Männer wurden in Kliniken gebracht.

Die Maßnahmen am Ereignisort dauerten bis in den Vormittag an. Bei dem Volkswagen handelt es sich mutmaßlich um ein Tatfahrzeug einer Geldautomatensprengung gegen 2 Uhr im Bereich des Polizeipräsidiums Pforzheim. Die Ermittlungen hierzu führt das Landeskriminalamt Baden-Württemberg (LKA BW). Der Unfallort ist weiträumig abgesperrt und die Vollsperrung der Autobahn dauert vermutlich noch längere Zeit an. Eine Pressemitteilung des LKA BW zum Gesamtsachverhalt folgt.

Am 11. November 2023 kam es in Wiernsheim (Enzkreis) gegen 2 Uhr zu einer Geldautomatensprengung. Nach Tatvollendung flüchteten drei Tatverdächtige in einem dunkelblauen Volkswagen des Typs Golf 8 R. Im Rahmen der Fahndungsmaßnahmen konnte das Fahrzeug gegen 2.40 Uhr im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Heilbronn lokalisiert werden.

Den Anhaltesignalen wurde keine Folge geleistet und versucht sich der Festnahme durch Flucht zu entziehen. Beim Versuch an der Anschlussstelle Sinsheim-Steinsfurt auf die BAB 6 in Richtung Mannheim aufzufahren, rammte der Volkswagen einen Streifenwagen und fuhr dann in die entgegengesetzte Richtung auf die A6 in Fahrtrichtung Nürnberg auf.

Das Fahrzeug konnte kurzfristig auf dem Rastplatz Bauernwald gestoppt werden. Hierbei gingen zwei Tatverdächtige zu Fuß flüchtig, konnten jedoch durch Kräfte des Polizeipräsidiums Heilbronn und Mannheim festgenommen werden. Der Fahrzeugführer konnte hierbei nicht festgesetzt werden und setzte seine Fahrt weiter in entgegengesetzter Fahrtrichtung in Richtung Untereisesheim fort. Kurz darauf kollidierte der Pkw in Höhe Heilbronn-Biberach frontal mit einem unbeteiligten Fahrzeug. Durch das Unfallgeschehen wurden die beiden Fahrzeuginsassen des Kleintransporters, ein 45-jähriger bzw. 47-jähriger Mann sowie der Fahrer des Volkswagens schwer verletzt.

Wegen des Frontalzusammenstoßes ist aktuell die BAB 6 zwischen Bad Rappenau und Heilbronn-Untereisesheim in beiden Fahrtrichtungen seit 3 Uhr nach wie vor in Richtung Mannheim gesperrt. Der Fahrer des mutmaßlichen Tatfahrzeuges erlitt ebenfalls schwere Verletzungen. Alle Unfallbeteiligten wurden zur weiteren medizinischen Versorgung in umliegende Krankenhäuser verbracht.

Im flüchtigen Tatfahrzeug konnte Sprengstoff festgestellt werden. Neben den hinzugezogenen Entschärfern des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg (LKA BW) befindet sich die Tatortgruppe des LKA BW am Unfallort zur 3D-Tatortvermessenung. Der Entschärfungsdienst konnte bislang ein Sprengstoffpaket aus dem Fahrzeug bergen und entschärfen. Die Maßnahmen am Ereignisort sowie am stark unfallbeschädigten Tatfahrzeug dauern noch an.

In Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Karlsruhe - Außenstelle Pforzheim und den Polizeipräsidien Pforzheim und Heilbronn wurden die Ermittlungen durch das LKA BW übernommen. Die zwei zu Fuß geflüchteten 21-jährigen niederländischen Tatverdächtigen werden im Verlauf des Wochenendes dem Haftrichter vorgeführt. Bezüglich des schwer verletzten Fahrers ist die weitere Entwicklung seines Gesundheitszustandes abzuwarten.

(pol HN / sta HN)

Quelle: Feuerwehr Heilbronn