Spendenaktion in der Kritik: Emilio Piazza kontert Betrugsvorwürfe

Große Spendenbereitschaft nach Unfall mit 3 Toten - Bekannter der Familie, Emilio Piazza, sammelte Spenden - Nutzen dies Trittbrettfahrer aus und erstellen gefälschte Spendenlinks? Zwischen Trauer und Hilfe: Emilio Piazza über die Spendenaktion

Wie soziale Medien Hilfe und Hass verbreiten: Die Erfahrungen von Emilio Piazza

Massive Spendenbereitschaft nach Unfall mit 3 Toten - Bekannter der Familie Emilio Piazza sammelt...

Foto: Kevin Lermer, Oskar Eyb

Massive Spendenbereitschaft nach Unfall mit 3 Toten - Bekannter der Familie Emilio Piazza sammelt spenden - Nutzen dies Trittbrettfahrer aus und erstellen gefälschte Spendenlinks? Emilio Piazza, kürzlich nach Rechberghausen gezogen, lernte Antonella und ihre Familie durch Veranstaltungen für die italienische Community kennen, die er veranstaltet hat. Nach der tragischen Nachricht ihres Unfalls initiierte er eine Spendenaktion, um die Hinterbliebenen zu unterstützen.  Die Aktion erreichte in kurzer Zeit 20.000 Euro, brachte jedoch auch negative Reaktionen und Anschuldigungen in sozialen Medien mit sich, die ihm unlautere Absichten unterstellten. Piazza äußert sich zur Wichtigkeit, Spendenaktionen kritisch zu prüfen, und betont, dass er alle Spenden transparent und sicher an die Familie weiterleiten werde. Wir haben Emilio am Freitag Morgen in seinem Haus in Rechberghausen bei Göppingen besucht und mit ihm darüber gesprochen.------„Ich habe eine riesige Community, und das wollte ich ausnutzen, um zu helfen,“ erklärt Emilio Piazza, der nach dem tragischen Unfalltod seiner Freundin Antonella und ihrer Kinder eine Spendenaktion ins Leben gerufen hat. Binnen 24 Stunden kamen 20.000 Euro zusammen, um die Familie der Verunglückten zu unterstützen. Doch die schnelle Resonanz brachte auch negative Reaktionen: In sozialen Medien wurde Piazza plötzlich als Betrüger dargestellt. Ein Warnhinweis auf einer Facebookseite führte dazu, dass sein Name in Zusammenhang mit einer Betrugsabsicht öffentlich erwähnt wurde und Zweifel an seinen Absichten aufkamen. „Innerhalb von Minuten habe ich über 40 Nachrichten mit Beleidigungen bekommen,“ beschreibt Piazza die Reaktionen. „Man urteilt heutzutage ganz schnell, ohne die Hintergründe zu kennen.“ Der Familienvater betont, dass seine Spendenaktion mit reinen Absichten gestartet wurde und verweist auf seinen offenen Umgang: „Ich möchte keinen Gewinn daraus machen – mein erster Gedanke war, ich helfe der Familie.“ Er betont auch, dass ja nicht er, sondern jeder einzelne Spender geholfen hat. In Reaktion auf die Vorwürfe entschied Piazza, die Spendenaktion bei Erreichen der (von PayPal bestimmten Maximal-)Summe von 20.000 Euro zu beenden. „Wir wollten sicherstellen, dass das Geld auch wirklich ankommt,“ erklärt er.  Inzwischen ist die Spendenaktion abgeschlossen, nachdem sie von dem ersten Paypal-Limit von 10000 auf 20000 angehoben werden konnte. Piazza appelliert an die Öffentlichkeit, bei Spendenaktionen wachsam zu sein und Informationen sorgfältig zu prüfen, bevor man jemanden beschuldigt. Die Menschen sollen vorsichtiger mit Verurteilungen umgehen und vor dem Teilen von Informationen die Quellen kritisch zu hinterfragen: „Vorsicht, nicht alles teilen, was man liest.“ Aktiv sind noch weitere Spendenaufrufe, so ein einer Stadträdtin aus Esslingen und dem Umfeld der Schule des 6-Jährigen. Die Polizei sagt dazu:"Wir wissen natürlich , dass Betrüger sich allgemein auch auf diese Art und Weise zu bereichern versuchen. Verbraucherzentralen warnen auch immer wieder davor. Da gibt es nur einen Rat: Niemals ins Blaue hinein an irgendwelche Leute spenden, ohne zu wissen und überprüft zu haben, wer/welche Institution dahinter steckt.    Im Zusammenhang mit diesem Verkehrsunfall ist uns da bislang nichts bekannt geworden. Wenn jemand da einen Verdacht/Hinweis hat, sollte sich derjenige direkt bei der Polizei melden."-------------

Quelle: 7aktuell.de | Kevin Lermer