Großalarm im Mühlenbecker Land

Kita brennt - 73 Kinder evakuiert: Großeinsatz für Feuerwehr bei Dachstuhlbrand bei 38 Grad – Einsatzkräfte an Belastungsgrenze

Schnelles Handeln verhindert Schlimmeres – Feuerwehr kämpft stundenlang unter Extremhitze gegen Flammen – Ursache noch unklar

Schildow: Dramatische Szenen am Mittwochnachmittag in Schildow: Gegen 14 Uhr wurde die Feuerwehr...

© P.Neumann

Update: 03.07.2025 13:10 Uhr
Schnelle Evakuierung rettet Leben

Mühlenbecker Land – Die schnelle Evakuierung einer Kindertagesstätte in der Schillerstraße in Schildow hat gestern Nachmittag dazu geführt, dass alle Personen das Gebäude, in dem ein Brand ausgebrochen war, rechtzeitig verlassen konnten. Gegen 14:00 Uhr hatte ein außer Dienst befindlicher Polizist der Inspektion Oberhavel, Rauch im Dachgeschoss der Einrichtung bemerkt, die 112 gewählt und umgehend mit der Evakuierung des Hauses begonnen. Insgesamt befanden sich 45 Kinder und zehn Mitarbeiter in dem Haus, welche unverletzt gerettet werden konnten. Der Polizist stoppte einen vorbeifahrenden Bus, um die Kinder vorübergehend in diesem unterzubringen. Die Flammen breiteten sich schnell auf den unteren Teil des Gebäudes aus. Vorsorglich wurden vier angrenzende Häuser evakuiert. Gegen 19:00 Uhr war der Brand vollständig gelöscht. Die Schillerstraße musste für die Löscharbeiten bis 20:00 Uhr voll gesperrt werden. In der Nacht überprüften Kameraden der Feuerwehr den Brandort mehrfach und stellten gegen 23:30 Uhr Glutnester fest und löschten erneut. Heute kamen Kriminaltechniker zum Einsatz. Nach ersten Erkenntnissen könnte eine auf dem Dach verbaute PV-Anlage ursächlich für die Entstehung des Brandes gewesen sein. Bislang wird die Höhe des Schadens auf einen geringen siebenstelligen Betrag geschätzt.  Text: Polizeidirektion Nord Pressestelle 
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Schildow: Dramatische Szenen am Mittwochnachmittag in Schildow: Gegen 14 Uhr wurde die Feuerwehr zu einem Dachstuhlbrand in der Kindertagesstätte in der Schillerstraße alarmiert. Bei Eintreffen der Einsatzkräfte stand ein Teil des Dachstuhls bereits in Vollbrand, doch das Wichtigste: Alle 73 Kinder konnten rechtzeitig und unverletzt in Sicherheit gebracht werden.

„Die Kinder waren bereits mit den Erzieherinnen und Erziehern aus dem Gebäude und befanden sich auf der Straße“, berichtet Einsatzleiter Lutz Strausdat. Die schnelle und besonnene Reaktion des Kita-Personals verhinderte Schlimmeres. Ein fast leerer Linienbus der Oberhavel Verkehrsgesellschaft wurde spontan angehalten und diente als klimatisierter Zufluchtsort für die Kinder, bis sie von ihren Eltern abgeholt wurden.

Die Brandbekämpfung gestaltete sich aufgrund der auf dem Dach installierten Photovoltaikanlage schwierig. „Der gesamte Dachstuhl war mit Solarpanels bedeckt, das erschwerte den Zugang und begünstigte die Brandausbreitung“, so Strausdat weiter. Auch die enorme Hitze – das Thermometer zeigte bis zu 38 Grad – stellte die Feuerwehrleute vor zusätzliche Herausforderungen. Die Einsatzkräfte setzten zunächst auf einen Außenangriff, später folgte ein Innenangriff zur Restablöschung.

Zur Sicherheit der Feuerwehr war vorsorglich der Rettungsdienst im Einsatz. Die Gemeinde stellte kurzfristig Getränke und Verpflegung bereit. „Gerade unter diesen Bedingungen ist es wichtig, dass die Kameradinnen und Kameraden ausreichend versorgt sind“, so der Einsatzleiter. Auch zahlreiche Anwohner unterstützten spontan mit Getränken - ein starkes Zeichen gelebter Solidarität.

Bürgermeister Filippo Smaldino zeigte sich beim Eintreffen am Einsatzort tief betroffen: „Ich zittere noch immer. Das ist ein Schock für uns alle. Das Wichtigste ist, dass die Kinder und das Personal unverletzt sind.“ Er lobte das professionelle und ruhige Handeln der Mitarbeitenden sowie den engagierten Einsatz der Feuerwehr. „Ein großes Dankeschön an unsere ehrenamtlichen Kräfte - was sie heute geleistet haben, ist nicht selbstverständlich.“

Aufgrund der starken Rauchentwicklung mussten angrenzende Wohnhäuser kurzzeitig geräumt werden. Die Polizei war zur Absicherung der Einsatzstelle ebenfalls vor Ort. Der Einsatz war gegen 20 Uhr beendet.

Zur Schadenshöhe und Brandursache gibt es derzeit noch keine Angaben - die Ermittlungen der Polizei dauern an.

Quelle: 7aktuell.de | Philipp Neumann