Warn-Apps in mehreren Bundesländern warnen vor dem Rauch

2100 Hektar - Extremer Waldbrand in der Gohrischheide - Flammeninfero nicht unter Kontrollle (on trape!) - Panzer der Bundeswehr im Einsatz - Hubschrauber Pol und BW vor Ort

Seit Tagen kämpfen Feuerwehr, THW, Bundeswehr und Polizei gegen einen großflächigen Waldbrand in...

© 7aktuell.de | Luca Woitow

Waldbrände in der Gohrischheide: Einsatzkräfte weiter im Dauereinsatz – Katastrophenlage bleibt bestehen
Landkreis Meißen/Elbe-Elster. Seit Dienstag kämpfen Einsatzkräfte unermüdlich gegen den verheerenden Waldbrand in der Gohrischheide an der Grenze zwischen Sachsen und Brandenburg. Noch immer sind über 700 Helferinnen und Helfer im Einsatz – darunter Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren, des Technischen Hilfswerks, der Bundeswehr, der Bundes- und Landespolizei sowie zahlreicher Hilfsorganisationen. Unterstützt wird die Brandbekämpfung aktuell durch drei Löschhubschrauber – zwei der Bundespolizei und einer der Bundeswehr – sowie durch zwei Räumpanzer der Bundeswehr, die Schneisen ins Gelände schlagen.

Die Brände erstrecken sich mittlerweile über eine geschätzte Fläche von 1.000 Hektar. Besonders kritisch bleibt die Lage in den Bereichen rund um Jacobsthal, Neudorf, Heidehäuser, Lichtensee und Nieska. Infolge der Kampfmittelbelastung des Geländes kommt es wiederholt zu Detonationen, was die Löscharbeiten erheblich erschwert. In betroffenen Abschnitten ist ein Sicherheitsabstand von 1.000 Metern erforderlich.

Evakuierungen und Schutzmaßnahmen

Der Ortsteil Heidehäuser wurde am Mittwochabend evakuiert, die Maßnahme bleibt weiterhin in Kraft. Die Bewohnerinnen und Bewohner der dortigen Wohnstätte für Menschen mit Behinderung wurden sicher untergebracht. In Neudorf konnte die Evakuierung inzwischen aufgehoben werden, auch in Lichtensee wurde eine temporäre Räumung vorbereitet, konnte jedoch bislang vermieden werden.

Entlang der B169 und angrenzender Straßen sind Einsatzkräfte dauerhaft im Einsatz, um durch gezielte Bewässerung das Übergreifen der Flammen auf Wohnhäuser zu verhindern. Mehrere Verkehrswege bleiben aus Sicherheitsgründen weiterhin vollständig gesperrt.

Krisenstab im 24-Stunden-Betrieb

Nach Ausrufung des Katastrophenalarms am 3. Juli für die Gemeinden Gröditz, Zeithain und Wülknitz hat der Verwaltungsstab des Landkreises die Koordination übernommen. Der Kreisbrandmeister leitet seit Mittwochabend die operativen Einsätze vor Ort. Unterstützt wird der Stab durch Fachberater der Bundeswehr und einen Verbindungsbeamten der Polizei.

Politische Unterstützung vor Ort

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer und Landrat Ralf Hänsel verschafften sich vor Ort ein Bild von der Lage und sprachen den Einsatzkräften ihren ausdrücklichen Dank für den pausenlosen Einsatz aus. Die Bedingungen im unwegsamen Gelände und unter der anhaltenden Hitzewelle verlangen den Helferinnen und Helfern höchste körperliche und psychische Belastbarkeit ab.

Aussicht

Auch in den kommenden Tagen rechnen die Behörden mit einer anhaltend hohen Brandgefahr. Ein weiterer Löschzug aus dem Landkreis Leipzig ist zur Verstärkung eingetroffen. Die Bevölkerung wird weiterhin gebeten, Absperrungen strikt zu beachten und betroffene Gebiete nicht zu betreten. Hinweise und aktuelle Entwicklungen veröffentlicht der Landkreis laufend auf seinen offiziellen Kanälen.

Quelle: 7aktuell.de | Luca Woitow