Eisingen/Kieselbronn: Auf der Kreisstraße 4530 zwischen Eisingen und Kieselbronn hat sich am Freitagabend gegen 20 Uhr ein tragischer Verkehrsunfall ereignet. Ein 24-jähriger Beifahrer kam dabei ums Leben.
Ersthelfer verletzt sich beim Rettungsversuch (verbrennt sich an Hand), Fahrer gelingt Rettung seines Beifaheres nichtmehr
Beifahrer stirbt bei Horrorcrash: E-Hyundai schleudert 150m über Feld, überschlägt sich: Beifahrer tot - Aufwendige Löscharbeiten - Ersthelfer verletzt, Feuerwehr stundenlang im Einsatz
Feuerwehr ausführlich im O-Ton zu den Herausforderungen und schlimmen EInsatz für die Retter
© 7aktuell.de | Alexander Hald
Nach ersten Erkenntnissen waren zwei junge Männer mit einem Elektrofahrzeug der Marke Hyundai von Eisingen in Richtung Kieselbronn unterwegs, als der 23-Jährige Fahrer mit seinem Auto in einer langgezogenen Linkskurve von der Fahrbahn abkam. Der Wagen schleuderte rund 150 Meter über ein angrenzendes Feld, überschlug sich und kam schließlich auf dem Dach zum Liegen. Anschließend geriet das Fahrzeug in Brand. Die aufsteigende Rauchwolke war auch in umliegenden Orten sichtbar.
Beim Eintreffen der ersten Feuerwehrkräfte befand sich das Fahrzeug bereits im Vollbrand. Wie Daniel Dunkel, Kommandant der Feuerwehr Eisingen, erklärte, war der Beifahrer im Inneren des Fahrzeugs eingeklemmt. Für ihn kam jede Hilfe zu spät. Der Fahrer konnte sich selbst befreien und wurde verletzt in eine Klinik gebracht.
Ein couragierter Ersthelfer, der noch versucht hatte, die Beifahrertür zu öffnen, zog sich eine Handverletzung (verbrannte sich) zu. Auch weitere Augenzeugen und Ersthelfer wurden durch die psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) betreut.
Der Fahrer wollte wohl noch sein Beifahrer aus dem brennenden Fahrzeug retten, dies misslang jedoch aufgrund der starken Flammen.
Die Brandbekämpfung gestaltete sich schwierig: Es handelte sich um ein Elektrofahrzeug, dessen Akkus besonders intensiv und langanhaltend brannten. Zwei C-Rohre wurden zur Brandbekämpfung eingesetzt, jedoch entzündeten sich immer wieder einzelne Batteriezellen. Die Feuerwehr Eisingen wurde deshalb durch Einsatzkräfte aus Pforzheim, Keltern und auch durch die Werksfeuerwehr von Daimler Sindelfingen unterstützt. Letztere traf mit einem Kommandowagen ein.
Die Feuerwehr war über zwei Stunden mit den Löscharbeiten beschäftigt. Noch um 23 Uhr flackerten einzelne Batteriezellen auf. Ein zertifiziertes Abschleppunternehmen mit Löschcontainer wurde angefordert, um das ausgebrannte Fahrzeug sicher zu bergen und auf einem gesicherten Platz weiter zu überwachen.
Die Einsatzkräfte mussten zudem mehrere beschädigte Bäume fällen und das Gelände sichern. Auch der Kreisbrandmeister war vor Ort und stellte den Kontakt zu Fachleuten der Werksfeuerwehr her. „Ein schwieriger und belastender Einsatz“, sagte Kommandant Dunkel. „Vor allem die Tatsache, dass ein Mensch im Fahrzeug ums Leben kam, ist für unsere Kameraden schwer zu verarbeiten.“ Die Feuerwehr Eisingen wird den Einsatz mit Unterstützung der PSNV intern nachbereiten.
Es entstand Sachschaden von rund 70.000 EUR. Die K4530 war im Bereich der Unfallstelle bis 01:30 Uhr gesperrt.