Mehrere Tonnen Sprengmittel und Raketen auf der A6 verteilt

Raketen und Sprengmittel an Bord - Militär-Konvoi verunfallt schwer auf der Autobahn - Mindestens 2 Personen schwer verletzt

Stundenlange vollsperrung - Massive Verkehrsauswirkungen

BAB 6 / Kirchberg an der Jagst: Kurz vor 15.00 Uhr ereignete sich am Donnerstag auf der Autobahn...

Foto: KL

BAB 6 / Kirchberg an der Jagst: Kurz vor 15.00 Uhr ereignete sich am Donnerstag auf der Autobahn A6 in Fahrtrichtung Nürnberg, kurz nach der Anschlussstelle Kirchberg, ein Verkehrsunfall unter Beteiligung von zwei in einem Konvoi fahrenden Transport-Lkw der US-Army.

Der Konvoi war mit insgesamt fünf Fahrzeugen auf der Autobahn unterwegs, als bei einem Spurwechsel der Lenker des dritten Sattelzuges im Konvoi den Abstand falsch einschätzte und mit dem Führerhaus in das linke hintere Fahrzeugeck des vorausfahrenden Sattelzuges prallte. Durch den Aufprall wurde das Führerhaus des einscherenden LKW abgerissen, wobei das Fahrzeug in Brand geriet. Der dahinterfahrende Sattelzug konnte sein Fahrzeug rechtzeitig abbremsen und kam auf der rechten Fahrspur zum Stillstand.

Das letzte Fahrzeug im Konvoi wich zur Vermeidung eines Auffahrunfalls aus und kam auf dem Grünstreifen zum Stehen. Der brennende LKW konnte durch die alarmierte Feuerwehr rasch gelöscht werden. Bei dem Unfall wurden der Fahrer sowie der Beifahrer des unfallverursachenden LKW schwer verletzt. Der Beifahrer musste notärztlich versorgt und mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen werden. Die Insassen des zweiten Sattelzuges im Konvoi wurden leicht verletzt. Sie wurden mit Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht.

Die Militärfahrzeuge transportierten Raketen und Sprengstoff, an welchen keine Zündmechanismen montiert waren. Die Unfallstelle wurde nach Bekanntwerden der möglichen Gefahrenlage von der Polizei vorsorglich weiträumig abgesperrt und die Autobahn in beide Fahrtrichtungen voll gesperrt. Der Verkehr wurde an den Anschlussstellen Ilshofen-Wolpertshausen und Schnelldorf ausgeleitet und Umleitungsstrecken eingerichtet

Durch vor Ort eintreffende Spezialisten der US Army konnte inzwischen festgestellt werden, dass das Transportgut bei der Kollision nicht beschädigt wurde, so dass es mittels eines Autokrans gefahrlos auf Ersatzfahrzeuge der US-Army umgeladen und die verunfallten LKW anschließend geborgen werden können.

Mit der Umladung des Transportgutes und Bergung der Sattelzüge wurde gegen 2 Uhr begonnen. Nach Abschluss dieser Maßnahmen wird die BAB 6 in beide Fahrtrichtungen wieder für den Verkehr freigegeben.

Zur Bewältigung der Gefahrenlage waren die Feuerwehren aus Schwäbisch Hall, Kirchberg und Ilshofen, das Technische Hilfswerk, der Rettungsdienst, die Bereitschaft des DRK, Vertreter der US-Army, Feldjäger der Bundeswehr, der Kampfmittelbeseitigungsdienst, die bayerische Polizei, Beamte des Polizeipräsidiums Einsatz sowie des Polizeipräsidiums Aalen im Einsatz eingebunden. Die Einsatzleitung des Polizeipräsidiums Aalen war zudem mit den Bürgermeistern Herrn Ohr und Herrn Blessing von den Gemeinden Kirchberg und Ilshofen im engen Kontakt und Austausch.

Update 10.02.2023 – 05:11

Die Bergungsarbeiten auf der Autobahn A 6 in Fahrtrichtung Nürnberg sind noch im vollen Gange und können schätzungsweise erst in ca. 3 Stunden beendet werden. Aktuell werden die verunfallten LKW geborgen. Die Gegenfahrbahn in Fahrtrichtung Heilbronn konnte bereits gegen 04:00 Uhr geöffnet werden.

Quelle: 7aktuell.de | Kevin Lermer