Unwetter in Ulm: Hagel im Teilort Gögglingen - Anwohner mit Schneeschaufeln im Einsatz
Einsatzleiter der Feuerwehr Ulm "Waren vom Ausmaß selbst überrascht" (im OTon)
Schweres Hagel-Unwetter zerstört Häuser, Bäume,Fahrzeuge - Anwohner mit Schneeschaufeln - Feuerwehr und Notfallseelsorge im Einsatz
Hagel bei Ulmer Teilort Gögglingen -Schwere Gewitterfront mit Hagel zieht über Stadt
© 7aktuell.de | Kevin Lermer
Ein kurzes, aber heftiges Unwetter hat am Dienstagabend Teile von Ulm schwer getroffen. Besonders betroffen war der Süden der Stadt, in Gögglingen und Donaustetten kam es zu teils massiven Sturmschäden. Schwer betroffen war ein ganzer Straßenzug in Gögglingen, der von einem Hagelsturm verwüstet wurde. Anwohner griffen teilweise mit Schneeschaufeln zu den Aufräumarbeiten. Durch den Sturm wurden Dächer abgedeckt, unter anderem an zwei Gartenhütten. Eine davon wurde sogar versetzt. Bäume, Laternen und Schornsteine knickten um oder wurden komplett entwurzelt, mehrere Autos wurden durch herabfallende Äste und Hagel schwer beschädigt,
Wie Adrian Röhrle, Leiter der Feuerwehr Ulm, erklärte, hatte man das heranziehende Unwetter seit den Mittagsstunden im Blick, doch das tatsächliche Ausmaß überraschte selbst die Einsatzkräfte.
„Dass ein komplettes Dach abgedeckt wird, kommt bei uns äußerst selten vor“, so Röhrle. In der betroffenen Straße wurden mehrere Häuser in Mitleidenschaft gezogen, darunter ein Reihenmittelhaus, ein weiteres Wohnhaus sowie zahlreiche Bäume und Laternenmasten. Auch Schornsteine wurden vom Sturm abgeknickt. Die Feuerwehr war bis in die späten Abendstunden im Einsatz, um lose Dachteile zu sichern, Gebäude notdürftig mit Planen zu schützen und umgestürzte Bäume zu beseitigen.
Insgesamt verzeichnete die Feuerwehr im Stadtgebiet zwischen 30 und 50 wetterbedingte Einsätze. Hauptsächlich handelte es sich um vollgelaufene Keller, abgefallene Dachziegel und umgestürzte Bäume. Verletzt wurde nach aktuellem Stand niemand.
Die besondere Herausforderung bei solchen Lagen: „Die Vielzahl der Einsätze gleichzeitig und die Priorisierung, bei welchen wirklich eine Gefahr für Leib und Leben besteht“, betont Röhrle.
Schreckmoment
Gegen 22 Uhr wurden Rettungshunde angefordert. Es wurde ein Mann vermisst, seitdem er vor dem Unwetter spazieren gegangen ist. Kurz vor die große Suchaktion angelaufen ist, kam die Info, dass der Mann wieder da ist.
+++ Polizei-PM +++
Zwischen 18.50 Uhr und 19.50 Uhr kam es im Bereich des Polizeipräsidiums Ulm zu einem Unwetter. Eine Vielzahl an Einsatzkräften von Polizei, der Feuerwehren und der Stadtwerke waren im Einsatz. Die Notfallversorgung kümmerte sich um betroffene Personen. Verletzt wurde durch die Unwetter niemand.
Die Landkreise waren durch die Unwetter unterschiedlich stark betroffen. Der Schwerpunkt lag im Stadtbereich Ulm und im Alb-Donau-Kreis. Dort kam es zu Starkregen, orkanartigen Windböen und Hagel. Im Ortsteil Ulm-Donaustetten kam es zu einer Vielzahl an Beschädigungen von geparkten Fahrzeugen, Gebäuden und Gartenanlagen.
Diese wurden durch herunterfallende Dachziegel oder Bäume beschädigt. Ebenfalls in Ulm-Donaustetten wurde in der Straße "Beim Wasserturm" ein gesamtes Schleppdach durch Windböen vom Dach gerissen. Die Sachschäden werden allein im Bereich Donaustetten auf 500.000 Euro geschätzt. (pol)