SEK-Einsatz und Festnahme: Blutige Auseinandersetzung mit Messern fordert mehrere teils Schwerverletzte in der Nürtinger Innenstadt: Polizei umstellt Gebäude mit Maschinenpistolen, Täter wird festgenommen und SEK stürmt Gebäude

NÜRTINGEN: "Plötzlich hörte ich laute Männerschreie" beschreibt eine junge Frau ihr schreckliches...

Foto: 7aktuell.de | Moritz Bassermann

NÜRTINGEN: "Plötzlich hörte ich laute Männerschreie" beschreibt eine junge Frau ihr schreckliches Erlebnis am späten Samstagabend in der Nürtinger Innenstadt. Als sie in Richtung der Schreie, die aus einer Unterführung in der Nähe des Media Marktes und des Neckarcenters kamen, läuft, sieht sie in der Unterführung ca. 20 Männer, die wegrannten und zwei blutende junge Männer am Boden zurück ließen. Einer der beiden stand, der andere lag in einer Blutlache am Boden. Beide wurden mit dem Rettungsdienst, der mit zwei Rettungswagen und einem Notarzt am Tatort war, mit schweren Stichverletzungen in Kliniken verbracht.

Die Polizei fahndete sofort nach den flüchtenden Personen, mit Blaulicht, Polizeihunden und Taschenlampen durchsuchten sie Gebüsche und Gassen. Nach der ausgiebigen Sofortfahndung nach den Tätern konnte nicht weit vom Tatort, in der Strohstraße, ein männlicher Tatverdächtiger zu Boden gebracht und festgenommen werden (On Tape!). Auch Polizeihunde kamen zum Einsatz. Nach einem weiteren Hinweis wurde wenig später ein Gebäude in der Straße "Am Kührain" von schwer bewaffneten Polizeibeamten mit Maschinenpistolen umstellt. Eine dort befindliche Gaststätte wurde geräumt. Wenig später stürmte das angeforderte Spezialeinsatzkommando das Gebäude und durchsuchten es mit angezogener Waffe (On Tape!). In den oberen Geschossen des Gebäudes sollen Asylbewerber wohnhaft sein, vermutlich war jedoch zu diesem Zeitpunkt niemand da.

Wie viele Täter die Tat begangen haben und wie viele davon noch flüchtig sind derzeit noch nicht genau klar. Während des Einsatzes der Spurensicherung und des SEK war die Innenstadt um den Tatort großräumig abgesperrt. (7a/MB)

Update Polizei-Pressemeldung, Stand: 10:29

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart und die Kriminalpolizeidirektion Esslingen ermitteln wegen des Verdachtes eines versuchten Tötungsdeliktes, das sich am Samstagabend bei einer Schlägerei in Nürtingen ereignet hat. Kurz nach 22.00 Uhr gerieten mehrere Personen in der Frickenhäuser Straße in der Nähe der Mörikeschule, aufgrund bislang ungeklärter Ursache in einen heftigen Streit, der sich zur Schlägerei ausweitete und in dessen Verlauf mutmaßlich ein Messer zum Einsatz kam.

Die Beteiligten flüchteten teilweise unerkannt in unterschiedliche Richtungen. Beim Eintreffen der verständigten Polizei konnten noch zwei verletzte Personen angetroffen werden.

Ein 19-Jähriger musste nach notärztlicher Erstversorgung mit schweren Stich- und Schnittverletzungen in eine Klinik verbracht und notoperiert werden. Er befindet sich zwischenzeitlich außer Lebensgefahr. Ein 22-Jähriger musste leicht verletzt ambulant in einem Krankenhaus behandelt werden. Nach den weiteren Beteiligten wurden umfangreiche Fahndungsmaßnahmen, bei der auch Polizeihundeführer eingesetzt wurden, eingeleitet. Hiernach wurde eine Wohnung im Stadtgebiet Nürtingen durchsucht, wofür Spezialkräfte des Polizeipräsidiums Einsatz eingesetzt wurden.

Im Zuge der ersten Fahndungsmaßnahmen wurde ein 20-Jähriger, der möglicherweise im Zusammenhang mit der Auseinandersetzung steht, vorläufig festgenommen. Zeugen, die Angaben zum Sachverhalt und den flüchtigen Personen, die alle dunkel gekleidet waren und großteils dunkle Mützen trugen, machen können, werden gebeten sich unter Tel. 07022 / 9224-0 mit der Polizei in Nürtingen in Verbindung zu setzen.

Quelle: 7aktuell.de | Moritz Bassermann