Hydrosulfit aus in Seecontainer gelagerten Fässern ausgetreten

Heftiger Gefahrgutaustritt - 16 Beamte verletzt - Stundenlanger Großeinsatz im Mannheimer Hafen - Zugverkehr und Schifffahrt eingestellt - Starke Geruchsbelästigung

Großräumige Evakuierung - Stoff hat sich evtl selbst zersetzt und dabei Schwefeldioxid und andere Schwefelsalze freigesetzt

Nach einem Gefahrgutaustritt auf einem Werksgelände im Mannheimer Mühlauhafen wurde der...

Foto: 7aktuell.de | Kevin Lermer

MANNHEIM: UPDATE POLIZEIPRESSEMELDUNG 4:

Der Großeinsatz im Mannheimer Mühlauhafen wird auch die kommenden Stunden weiter andauern. Die Feuerwehrkräfte sind weiterhin vor Ort, um den Container zu kühlen und die Lage über die Nacht stabil zu halten. Nach wie vor kann es vereinzelt zu Geruchsbelästigungen in den Stadtteilen Jungbusch, Innenstadt und Neckarstadt West kommen.

Am Nachmittag war auf einem Werksgelände im Mannheimer Mühlauhafen Gefahrgut aus einem Seecontainer ausgetreten. In dem Container waren knapp 200 Fässer gelagert, die mit Hydrosulfit gefüllt sind. Dabei handelt es sich um ein Hilfsmittel für die Textilindustrie, das beispielsweise zum Bleichen verwendet wird. Nach jetzigem Kenntnisstand könnte es aufgrund der Produkteigenschaften zu einer Selbstzersetzung des Produkts gekommen sein, bei der Schwefeldioxid und andere Schwefelsalze freigesetzt wurden. Dies verursachte zeitweise eine rund 150 Meter hohe Rauchwolke. Die genaue Ursache muss noch ermittelt werden.

Die Feuerwehr wird auch in der Nacht an verschiedenen Punkten im Stadtgebiet Luftmessungen durchführen. Bislang ergaben die Messungen keine erhöhten Werte. AnwohnerInnen der betroffenen Stadtteile werden dennoch vorsichtshalber gebeten, Türen und Fenster weiterhin geschlossen zu halten.

Die Straßensperrungen werden nun sukzessive wieder aufgehoben. Lediglich die Werfhallen- und Güterhallenstraße in unmittelbarer Nähe des Einsatzortes müssen weiterhin gesperrt bleiben.

Für Schwerlastverkehr wird zudem der Parkplatz P20 als Ausweichoption geöffnet. Dieser befindet sich in der Nähe des Maimarktgeländes, Zufahrt über die Wilhelm-Varnholt-Allee (B37).

Bitte halten Sie den Notruf frei. Informationen erhalten Sie aktuell auf www.mannheim.de oder über das Bürgertelefon 0621 / 293 6370, das ab 6:30 Uhr wieder erreichbar ist.

PRESSEMELDUNG VOM 23.8.2022

Nach einem Gefahrgutaustritt auf einem Werksgelände im Mannheimer Mühlauhafen wurde der Sicherheitsradius auf 1.300 Meter rund um den Ereignisort erweitert. Aufgrund des Gefahrgutaustritts kommt es aktuell zu einer starken Geruchsbelästigung. Betroffen sind die Stadtteile Jungbusch, Innenstadt und Neckarstadt West. Der Verwaltungsstab der Stadt Mannheim wurde einberufen, der Sirenenalarm im betroffenen Gebiet ausgelöst.

Die Berufsfeuerwehr Mannheim ist mit einem Großaufgebot im Einsatz, um den Austritt des dort gelagerten Flüssiggases, das teilweise ausgetreten ist, zu stoppen. Eine ca. 150 Meter hohe Rauchsäule war zunächst zu sehen, die sich aktuell durch den Löscheinsatz zurückbildet.

Das Polizeipräsidium Mannheim ist ebenfalls gemeinsam mit der Wasserschutzpolizei im Großeinsatz.

Anwohner werden gebeten, Türen und Fenster geschlossen zu halten und die Gebäude nicht zu verlassen.

Diejenigen Personen, die den betroffenen Bereich verlassen müssen, werden von der Polizei vor Ort entsprechend informiert. Hierzu werden Lautsprecherdurchsagen durchgeführt.

Alle Zufahrtsstraße sind derzeit gesperrt. Zudem wurde, aufgrund der Änderung der Windrichtung, auch die Kurt-Schumacher-Brücke gesperrt. Weiterhin sind Sperrungen auf dem Luisen- und dem Parkring eingerichtet.

Verkehrsteilnehmer, die aus dem innerstädtischen Bereich ausfahren wollen, werden gebeten, über die Augustaanlage zu fahren.

Aufgrund des Feuerwehreinsatzes werden Verkehrsteilnehmer zudem gebeten, das Stadtgebiet zu meiden.

Quelle: 7aktuell.de | Kevin Lermer